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L-Arginin
L-Arginin ist eine semiessentielle proteinogene Alpha-Aminosäure.
Der Name leitet sich vom lateinischen Wort argentum (Silber) ab, da die Aminosäure zuerst als Silber-Salz isoliert werden konnte. L-Arginin besitzt von allen proteinogenen Aminosäuren den größten Anteil an Stickstoff.
Aufgrund der gefäßerweiternden Funktion findet L-Arginin im Bodybuilding als sogenanntes ?Pump-Supplement? Anwendung. In der Vergangenheit zeigten wissenschaftliche Studien, dass L-Arginin den Wachstumshormonspiegel steigern konnte. Hierfür waren jedoch sehr hohe Dosierungen notwendig, die in der Praxis nur selten zum Einsatz kommen. Weitere Studien belegen, dass L-Arginin das Immunsystem nach schweren Verletzungen, Mangelernährung, Sepsis und nach Operationen positiv beeinflussen kann. Bei zusätzlicher Gabe wurde eine verbesserte zelluläre Immunantwort und eine Abnahme verletzungsbedingter Funktionsstörungen der T-Zellen beobachtet.
L-Arginin weist erhebliche Qualitätsunterschiede auf, die sich ? bezogen auf die Verbindung ? in einer verminderten Aufnahme sowie Magen-Darm-Beschwerden (vor allem bei hohen Dosen) äußern können. So gehört L-Arginin-Hydrochlorid (L-Arginin-HCL) zu den minderwertigen Verbindungen und sollte, wenn möglich, gemieden werden. L-Arginin an Alpha-Ketoglutarat gebunden (L-Arginin-AKG) weist hingegen eine sehr hohe biologische Wertigkeit auf und wird optimal vom Organismus resorbiert, weshalb letzteres stets der HCL-Verbindung vorgezogen werden sollte.
L-Carnitin
L-Carnitin ist eine natürlich vorkommende aminosäureähnliche Verbindung, die aus den Aminosäuren Lysin und Methionin hergestellt wird.
L-Carnitin spielt eine essentielle Rolle im Energiestoffwechsel tierischer und pflanzlicher Zellen und fungiert als Rezeptormolekül für aktivierte Fettsäuren im Cytosol und in Zellorganellen wie den Mitochondrien. Es übt diese Funktion im Wechselspiel mit Coenzym A aus. Langkettige Fettsäuren können nur gebunden an L-Carnitin durch die Mitochondrienmembranen transportiert werden.
L-Carnitin wird häufig zur Unterstützung von Diäten ? mit dem Ziel der Fettabnahme ? eingesetzt. L-Carnitin wirkt hier als Fett-Carrier und befördert die Fettsäuren in die Mitochondrien, wo diese durch körperliche Bewegung verbrannt werden. Eine L-Carnitin-Supplementation macht deshalb auch nur Sinn, wenn diese mit regelmäßigen Ausdauereinheiten kombiniert wird.
Im Jahre 2002 haben Wissenschaftler der Universität Leipzig erstmals nachgewiesen, dass L-Carnitin als Nahrungsergänzung den Abbau von langkettigen Fettsäuren in vivo bei gesunden Erwachsenen ohne L-Carnitin-Mangel steigern kann. Sowohl vor als auch nach zehntägiger Nahrungsergänzung erhielten die Probanden markierte Fettsäuren mit einer Mahlzeit. Anschließend wurde markiertes CO2 als Abbauprodukt der markierten Fettsäuren in der Ausatmungsluft gemessen. Die Wissenschaftler beobachteten einen signifikanten Anstieg an markiertem CO2 in der Ausatmungsluft, was auf eine deutliche Steigerung der Fettverbrennung bei gesunden Erwachsenen nach L-Carnitin-Einnahme hinweist.
Quellen / Studien:
Peter Billigmann, Stefan Siebrecht: ?Physiologie des L-Carnitins und seine Bedeutung für Sportler?, (2004). Lorenz H: ?Der Einfluss von L-Carnitin auf die Fettoxidation, den Proteinturnover und die Körperzusammensetzung bei leicht übergewichtigen Erwachsenen?, Dissertation: Universität Rostock (2004).
Laktoseintoleranz
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Langsam kontrahierende Muskelfasern
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LDL-Cholesterin (?low density lipoprotein?)
Das LDL-Cholesterin ist das "schlechte" Cholesterin.
Das LDL besitzt ein geringe dichte sowie einen geringen Eiweißanteil, jedoch viel Cholesterin. Es ist für den Transport des Cholesterins von der Leber zu den Zellen verantwortlich. Um in die Zelle aufgenommen werden zu können, muss das LDL an einen Rezeptor gebunden werden. Ist sehr viel Cholesterin in den Zellen vorhanden, verringert sich die Anzahl an LDL-Rezeptoren auf der Zelloberfläche, so dass weniger Cholesterin in die Zellen gelangt, sondern vermehrt im Blut zurückbleibt.
Eine hohe Konzentration an LDL-Partikeln kann zu deren Ablagerung an den Zellwänden der Blutgefäße und damit langfristig zu Arteriosklerose führen. Zudem gibt es Hinweise dafür, dass LDL, das länger im Blut verweilt, leicht oxidiert und so von den LDL-Rezeptoren nicht mehr erkannt werden kann. Es lagert sich deshalb wiederum vermehrt an den Zellwänden ab. Oxidiertes LDL gilt als bedeutender Risikofaktor, bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Neben dem Gesamtcholesterinspiegel, ist daher auch besonders der Gehalt an LDL und HDL beziehungsweise das Verhältnis von HDL zu LDL für eine Risikobewertung von Bedeutung. Ein hoher Gesamtcholesterinspiegel ist nicht immer negativ zu bewerten, sofern der HDL-Anteil hoch und der LDL-Anteil niedrig ist.
Lecithin
Lecithin ist der Oberbegriff für eine Reihe fettähnlicher Substanzen, die einen wichtiger Bestandteil von Zellwänden darstellen und besonders im Gehirn reichlich vorhanden sind.
Es ist dabei vorwiegend an der Regulation der durchlässigkeit der Zellwände für bestimmte Stoffe beteiligt. Auch in der Galle kommt Lecithin vor und sorgt dafür, dass das Nahrungsfett vom Körper aufgenommen werden kann. Besonders reichlich ist es in Eigelb, Pflanzenölen und Hülsenfrüchten enthalten. In wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass beispielsweise das Lecithin aus Eigelb das Cholesterin im Blut zu senken vermag. Auch in der Lebensmittelindustrie macht man sich die Eigenschaften des Lecithins zu Nutze und setzt es als Antioxidationsmittel, Emulgator, Stabilisator sowie als Mehlbehandlungsmittel ein.
Leistungsdiagnostik
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Leistungsumsatz
Als Leistungsumsatz, auch Arbeitsumsatz genannt, wird diejenige Energiemenge definiert, die der Organismus über den Grundumsatz hinaus für Arbeitstätigkeiten benötigt.
Für den täglichen Gesamtenergiebedarf gilt: Gesamtumsatz = Grundumsatz + Leistungsumsatz. Da der Umfang der täglichen Muskelarbeit sehr unterschiedlich ausfällt, wird körperlichen Aktivität in fünf Gruppen unterteilt, die durch sogenannte PAL-Faktoren gekennzeichnet sind (engl. ?Physical Activity Level?).
Leydig-Zwischenzellen
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Limitierende Aminosäuren
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Lipide
Der Begriff Lipid leitet sich von dem griechischen Wort lípos = Fett ab.
Zur Gruppe der Lipide zählen sowohl einfache als auch komple Lipide. Den einfachen Lipiden werden die Neutralfette, die aus Glyzerin und
Fettsäuren bestehen, zugeordnet. Die Gruppe der komplexen Lipide umfasst fettähnliche Substanzen, wie
Karotinoide,
Cholesterin,
Lecithin. Allen Lipiden ist ihre Unlöslichkeit in Wasser gemeinsam.
Lipoproteine
Lipoproteine sind Moleküle, die aus Fett und Proteinen bestehen und gebildet werden, um die wasserunlöslichen Fette und fettähnlichen Substanzen im Blut transportierbar zu machen.
Je nach ihrer dicht unterscheidet man zwischen VLDL, LDL und HDL. VLDL (?very low density lipoprotein?) sind Lipoproteine mit sehr geringer dichte, LDL (?low density lipoprotein?) sind Lipoporteine mit geringer dichte und HDL (?high density lipoprotein?) besitzen eine sehr hohe dichte.
LOGI-Ernährung
Grundlage der LOGI-Ernährung (nach Dr. Nicolai Worm) ist die Vermeidung von starken Blutzuckerschwankungen und das Ziel eines möglichst niedrigen Insulinspiegels.
LOGI steht für ?Low Glycemic and Insulinemic? und bezieht sich damit auf einen niedrigen Blutzuckerspiegel. Die LOGI-Ernährung erster Ebene basiert auf den Verzehr von Gemüse und Obst sowie gesunden Fetten in Form von pflanzlichen Ölen. Das zugeführte Obst soll einen möglichst niedrigen
Glykämischen Index aufweisen, um Blutzuckeranstiege zu vermeiden. Die zweite Ebene besteht aus eiweißreichen Nahrungsmitteln in Form von Fleisch, Fisch, Eiern, Milcherzeugnissen und Nüssen. In der dritten Stufe kommen Vollkornprodukte in Form von Vollkornnudeln und braunem Reis zum Einsatz.
Die LOGI-Ernährung eignet sich aufgrund ihrer ernährungsphysiologischer Grundlagen vor allem für Diabetiker mit Typ-2-Diabetes und bei solchen Sportlern, die ihr Ziel in der Gewichtsreduktion sehen.
Luteinisierendes Hormon (LH)
Das luteinisierende Hormon (LH) (?gelbfärbendes Hormon?, von lat. luteus = mit Reseda gefärbt, orangegelb) oder Lutropin zählt zu den Hormonen, die die Fortpflanzung regeln.
Bei der Frau fördert es den Eisprung und die Gelbkörperbildung. Beim Mann wird es auch ?interstitial cell stimulating hormone? (ICSH) genannt. Es ist bei beiden Geschlechtern gemeinsam mit dem Follikelstimulierenden Hormon (FSH) für die Reifung und Produktion der Geschlechtszellen zuständig: Ovulation (Eisprung) bei der Frau bzw. die Spermienreifung beim Mann.
Gebildet wird das LH im Hypophysenvorderlappen nach Stimulation durch das Releasing-Hormon Gonadoliberin (GnRH). Beim Mann stimuliert LH die Bildung des Testosterons in den Leydig-Zwischenzellen des Hodens. Bei der Frau ist vor dem Eisprung ein steiler Anstieg der LH-Konzentration im Blut nachweisbar, der danach schnell wieder abklingt. Sollte es, beispielsweise wegen einer Krankheit, zu verringerter oder gar keiner LH-Ausschüttung kommen, ist eine Schwangerschaft nicht möglich. LH steigert die Androgensynthese (vor allem Androstendion) in den Thekazellen (der äußeren Zellschicht um einen Follikel) des Ovars, das in den Granulosazellen (der inneren Zellschicht um den Follikel) durch das Enzym Aromatase (Cytochrom P450 abhängige Monoxigenase 19; CYP19A1) in Östradiol umgewandelt wird. LH steigert somit indirekt die Östrogenproduktion.
Lycopin
Lycopin ist ein roter Pflanzenfarbstoff, der zur Gruppe der Karotinoide gehört und im Wesentlichen für die rote Farbe insbesondere von Tomaten verantwortlich ist.
Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass das Lycopin durch seine antioxidative Wirkung das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen so wie für die Entstehung verschiedener Krebsarten deutlich verringert. Die Aufnahme des Lycopins vom Körper wird von zahlreichen Faktoren, wie die Anwesenheit von Fett oder die mechanische Zerkleinerung der Nahrung, beeinflusst. Es hat sich zudem gezeigt, dass die Verfügbarkeit von Lycopin aus verarbeiteten und/oder erhitzten Tomatenprodukten, wie beispielsweise Tomatensauce oder Tomatensaft, noch deutlicher höher ist als aus frischen.