ANTWORT
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deine Schlussfolgerung erscheint zunächst logisch. Aber du vernachlässigst dabei die biologischen Prozesse, die beim Zusammenspiel zwischen der Ernährung und dem Training, verbunden mit der individuellen Zielvorstellung, vor sich gehen.
Muskelaufbau geht nur
bei positiver Energiebilanz!
du willst genauso viel Kalorien essen, wie du verbrauchst (also für die Gewichtserhaltung benötigst). Um an Muskelmasse zuzulegen, braucht der Körper aber einen Überschuss an Kalorien (und vor allem an Protein). Deine Vermutung, dass das Krafttraining die notwendige Energie aus den Fettreserven generiert, funktioniert in der Praxis leider nicht. Lediglich bei sehr langen Ausdauerbelastungen von vier bis sechs Stunden ist der Organismus in der Lage, fast ausschließlich Fett zur Energiegewinnung heranzuziehen.
Um Muskeln aufzubauen, braucht man täglich mindestens 500 Kalorien über dem Bedarf.
Für das tägliche Krafttraining jedoch werden nicht nur Fett, sondern und vor allem auch Kohlenhydrate und Proteine verbrannt. Nur durch einen ausreichenden Kalorienüberschuss ? mindestens 500 Kalorien über dem Bedarf ? ist es dem Körper möglich, effektiv und langfristig Muskeln aufzubauen.
Die Regel lautet stets: Erst Muskelaufbau, dann Fettabbau!
du solltest dich entscheiden: Willst du Muskeln aufbauen, solltest du mehr essen, als du verbrauchst. Ist hingegen die Fettreduktion dein Ziel, spare Kalorien ein ? allen voran die aus Kohlenhydraten ? und nimm täglich weniger auf, als dein Organismus braucht.
Erst Muskelaufbau,
dann Fettabbau
Ich empfehle stets, zuerst die Muskelaufbauphase und anschließend eine Diätphase durchzuführen. Warum? Weil Muskelmasse stoffwechselaktive Masse ist und wie ein Heizofen Kalorien verbrennt. Mehr Muskeln können mehr Fett verbrennen.
Muskelaufbau bei gleichzeitigem Fettabbau ist ? wenn überhaupt ? nur bei Personen, die gerade erst mit dem Gewichtstraining begonnen haben, möglich. Denn hier befindet sich der Körper durch die ungewohnte Belastung in einem außerordentlichen Anpassungsstadium. Der Körper muss diesen regelrechten ?Schock?, der vom Widerstandstraining ausgelöst wird, überwinden. Da er untrainiert ist und es zugleich zu einer beachtlichen Stoffwechselsteigerung kommt, greift er vermehrt auf Körperfett zurück, um den gesteigerten Energiebedarf decken zu können.
Jedoch ist dieser Anpassungsprozess nicht von Dauer: Der menschliche Organismus stellt sich innerhalb weniger Monate ? wenn nicht gar Wochen ? darauf ein, nicht zuletzt aufgrund seines ?Überlebensmechanismus?. Denn würde dieser Prozess unendlich weitergehen, wären irgendwann keine Fettreserven für ?schlechte Zeiten? mehr vorhanden...
