Appetitzügler (Anorektika)
Die Anorektika (gr. anorektein = keinen Appetit haben) oder Appetitzügler (auch Appetithemmer genannt) sind Arzneistoffe mit einer Appetit hemmenden Wirkung, die zum Zweck der Gewichtsreduktion eingesetzt werden.
Diese Wirkung beruht auf einer Hemmung des Hungerzentrums oder einer Beeinflussung des Sättigungszentrums im Hypothalamus des Gehirns. Die bekanntesten Vertreter dieser Stoffgruppe sind Aminorex, Cathin, Ephedrin, Phentermin, Fenfluramin, Sibutramin und Rimonabant. Viele dieser Arzneistoffe werden auf Grund schwerer Nebenwirkungen, wie z. B. pulmonale Hypertonie und Herzklappenschäden, nicht mehr therapeutisch verwendet.
Die gewichtsreduzierende Wirkung der Anorektika beruht hauptsächlich auf einer Hemmung des Hungerzentrums oder einer Beeinflussung des Sättigungszentrums im Hypothalamus des Gehirns. Ferner können Anorektika mit einer sympathomimetischen Wirkung durch Steigerung des Grundumsatzes zur Gewichtsreduktion beitragen. Auf molekularer Ebene wird eine durch diese Arzneistoffe induzierte Erhöhung der Neurotransmitter Noradrenalin, Dopamin und Serotonin im Gehirn für die zentrale Appetithemmung und die Steigerung des Grundumsatzes verantwortlich gemacht.
Die beobachteten Gewichtsreduktionen sind jedoch immer auf den Einnahmezeitraum beschränkt. Studienteilnehmer, die während der Einnahme von Anorektika einen signifikanten Gewichtsverlust erfuhren, kehrten nach Beendigung der Einnahme wieder zum Ausgangsgewicht zurück. Der Nutzen der Anorektika wird daher als zweifelhaft angesehen.
Durch zahlreiche Nebenwirkungen, wie z. B. Arterielle Hypertonie, Tachykardie, Herzklappenschäden und durch ihr Abhängigkeitspotenzial kamen diese Arzneistoffe in Verruf. Ein beobachteter Zusammenhang zwischen der Einnahme von Anorektika und dem gehäuften Auftreten der pulmonalen Hypertonie führte zum Rückzug von Aminorex, Fenfluramin und Dexfenfluramin. Diese Nebenwirkungen wurden wie auch die anorektische Wirkung mit einer Erhöhung der Neurotransmitterkonzentration im synaptischen Spalt oder einer Aktivierung von Serotonin-Rezeptoren in Verbindung gebracht. Im Leistungssport gelten viele Appetitzügler als Dopingmittel.
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