Autogenes Training
Autogenes Training ist eine Entspannungstechnik, die auf Autosuggestion basiert.
Das autogene Training wurde im Jahr 1926 vom Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz aus der Hypnose entwickelt und 1932 in seinem Buch ?Das autogene Training? publiziert.
[1][2] Heute ist das autogene Training eine weit verbreitete und ? bspw. in Österreich sogar gesetzlich[3] ? anerkannte Psychotherapiemethode.
Begrifflichkeit
Autogen (zusammengesetzt aus griech.
αὐτό auto = ursprünglich, selbsttätig und lat.
genero = erzeugen, hervorbringen) ist genau betrachtet nicht das Training, sondern die Entspannung: Der Begriff geht von einem Training für von innen heraus erzeugte Entspannung aus, im Gegensatz zu von außen erwirkte Entspannung. In der Übungsphase wird die Entspannung heute häufig, gegen die Grundidee und die ausdrückliche Anweisung von Johannes Heinrich Schultz, dennoch zunächst von außen induziert, zum Beispiel durch einen Trainer oder durch einen Tonträger. Ziel ist jedoch die Entspannung von innen heraus, ohne äußere Faktoren und ohne äußere Unterstützung. Autogenes Training wird häufig mit AT abgekürzt.
Geschichte
Methoden der Entspannung und Selbstbeeinflussung waren schon im Altertum bekannt, bspw. in der japanischen Zen-Meditation oder der indischen Yogalehre. Die geistigen Grundlagen dafür finden sich im buddhistischen Satipatthana. Allerdings sind diese Methoden kaum von der Weltanschauung der jeweiligen Lehre zu trennen; zumindest verlieren sie durch eine solche Loslösung an Wirkung.
Johannes Heinrich Schultz entwickelte mit dem autogenen Training eine Technik, die losgelöst vom kulturellen Umfeld und der Weltanschauung anwendbar sein sollte. Vor der Ausarbeitung des AT war Schultz lange Zeit in einem Berliner Hypnose-Zentrum tätig. Auf diesen Erfahrungen aufbauend, begann Schultz bereits vor dem Ersten Weltkrieg mit den Vorarbeiten zum autogenen Training. So entwickelte er nach wissenschaftlichen Prinzipien eine Selbsthilfemethode und veröffentlichte 1926 die erste Arbeit über die ?Autogenen Organübungen?.[4] Die Veröffentlichung des Buches ?Das autogene Training? erfolgte 1932.
Grundlage für die Arbeiten und das Buch war seine Entdeckung, dass die meisten Menschen in der Lage sind, einen Zustand tiefer Entspannung allein mit Hilfe ihrer Vorstellungskraft zu erreichen. So lässt sich bspw. bei Personen, die sich intensiv Wärme in ihren Armen vorstellen, tatsächlich eine Zunahme der Oberflächentemperatur messen, welche auf eine Zunahme der Durchblutung zurückgeführt wird. Die ursprünglichen Methoden von J. H. Schultz wurden seither aufgrund neuer Erkenntnisse erweitert. Während das autogene Training ursprünglich zur Unterstützung der psychotherapeutischen Behandlung kranker Menschen entwickelt wurde, wird autogenes Training heute ebenso von gesunden Personen angewendet, bspw. zur Erhöhung der allgemeinen Lebensqualität, zur Besserung sportlicher Leistungen und/oder des Lernens und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit im Managementbereich.
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