FIT ? Einleitung
Frey
Intensity
Training (kurz:
FIT) nach Andreas Frey ist ein holistisches (= gesamtheitliches) Trainingssystem, welches ein zweckmäßiges Krafttraining mit einem zielgerechten Ausdauertraining effektiv und sinnvoll miteinander kombiniert. Ziel ist die Verbesserung der körperlichen Fitness und der Muskelaufbau auf der einen sowie die Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und Erhöhung des Fettstoffwechsels auf der anderen Seite. Haben die meisten Trainingsmethoden hingegen entweder den Muskelaufbau und Kraftzuwachs oder die Verbesserung der Ausdauerleistung als Ziel, geht FIT ? durch die parallele Verknüpfung beider Zielbereiche und der damit einhergehenden gesamtheitlichen Leistungssteigerung ? weit darüber hinaus. Denn ein intensiver Muskelaufbau kommt ? vorausgesetzt dieser soll langfristig gesund verlaufen ? nicht ohne eine gesteigerte Herzleistung aus, da letztere zu einer MinderDurchblutung der Muskulatur führt und nicht optimal ernährt werden kann, da das benötigte Blut nur unzureichend zur Muskelzelle befördert wird.
Viele Bodybuilder begehen den Fehler und verfolgen ausschließlich das Ziel des Muskelaufbaus ? das Ausdauer- und Herz-Kreislauf-Training kommt häufig zu kurz oder wird gar überhaupt nicht durchgeführt. Muskelmasse wird aufgebaut und das Herz nimmt an Umfang zu, schließlich besteht dieses überwiegend aus Muskelgewebe, dieses nimmt an Muskelaufbau zu und wird größer, aber nicht leistungsfähiger, da das dafür erforderliche Ausdauertraining fehlt. Langfristig mündet ein derartiges Vorgehen in eine schleichende Herzinsuffizienz, der Körper wird nur unzureichend durchblutet und mit Nährstoffen versorgt, der Muskelaufbau kommt zum Erliegen und im schlimmsten Fall fällt die Herzleistung derart stark ab, sodass eine mehrmonatige Trainingspause erforderlich wird, um das Herz-Kreislauf-System
Kurzum: Ohne ein leistungsfähiges Herz ist der langfristige Muskelaufbau suboptimal .
Krafttraining nach FIT
Nicht nur die Kombination von Kraft und Ausdauer führt zu einer gesamtheitlichen Leistungssteigerung, sondern auch das Krafttraining in sich ist nach FIT derart gestaltet, dass alle Muskelfasern beansprucht und in ihrer Leistungsfähigkeit verbessert werden. Doch vorerst ist es wichtig sich die Muskelfasertypen einmal genauer anzusehen. Der Muskel des menschlichen Körpers ist aus zwei verschiedenen Arten von Muskelfasertypen aufgebaut. Die Faserverteilung ist genetisch festgelegt und kann nur in geringem Maße durch das Training verändert werden.
Typ 1: Langsam kontrahierende Muskelfasern (rote Fasern)
- überwiegend aerober Stoffwechsel
- vermehrte Anzahl an Mitochondrien
- mehr Myoglobin (deswegen dunklere Farbe)
- geringere Phosphatspeicher
Die langsam kontrahierenden Muskelfasern sind vornehmlich für lange aerobe Einheiten geeignet und weisen einen schmaleren Aufbau auf. Sie leisten weniger Kraft, sind jedoch ausdauernder und somit für eine längere Zeit verfügbar. Menschen mit überwiegend langsam kontrahierenden Muskelfasern sind eher für Ausdauersportarten geeignet, wie z. B. einem Marathonlauf. Der Aufbau von Muskelmasse verläuft nur sehr schleichend und ist ein langwieriger Prozess.
Typ 2: Schnell kontrahierende Muskelfasern (weiße Fasern)
- überwiegend anaerober Stoffwechsel (bessere Glykolyse)
- weniger Mitochondrien
- weniger Myoglobin (deswegen hellere Farbe)
- höhere Phosphatspeicher
Die schnell kontrahierenden Muskelfasern sind länger, dicker und vor allem bei anaerober Arbeit aktiv. Sie können mehr Kraft in kürzerer Zeit entfalten, ermüden jedoch aufgrund ihrer geringeren Ausdauerleistung wesentlich schneller als die roten Fasern. Sportler, die besonders viel Typ2-Fasern besitzen, eignen sich besser für Kraftsportarten, als für den Ausdauersport. Typ2-Muskelfasern spielen im Bodybuilding die größte Rolle, da sie primär für die Entwicklung einer überDurchschnittlichen Muskelmasse verantwortlich sind.

Krafttraining geht vor
Ausdauertraining
Obwohl die weißen Muskelfasern durch einen größeren Dickenzuwachs den entscheidenden Anteil für den Erfolg im Bodybuildingsport darstellen, sollten die roten Muskelfasern keinesfalls vernachlässigt werden. Denn letztere sind nicht nur für aerobe Belastungen von Bedeutung, sondern durch ihre Funktionen auf die Stoffwechselaktivität ebenfalls am Aufbau von fettfreier Muskelmasse beteiligt.
So führt die vermehrte Anzahl an Mitochondrien roter Muskelfasern zu einer effektiveren Verbrennung von Fetten und zu einem geringeren Körperfettanteil. Erst die gleichzeitige Beanspruchung beider Fasertypen erzeugt eine gesamtheitliche Leistungssteigerung, was u. a. Durch das FIT umgesetzt wird.